Segelfreizeit

Können wir unser Boot lange genug hoch am Wind halten, um noch vor dem großen Dreimaster durchzukommen? Wie schnell sind die Motorboote dahinter? Wie war das noch mit den Vorfahrts-Regeln? Kurs halten und durch?

Wer am Ruder einer Polyvalk-Jolle saß, musste solche Entscheidungen gleich zu Beginn jedes Segeltörns treffen. Denn hinter der Ausfahrt des beschaulichen Anlegers der Segelschule lagen die Wasserstrassen der Friesischen Seenplatte.

Und da war vom Freizeit-Bötchen bis zum Containerschiff alles unterwegs, was schwimmen kann. Immerhin waren die 18 Segler des Rüdesheimer Yacht Clubs hellwach, wenn sie dann weites Wasser erreichten:

Das „Sneekermeer“, die erste der großen Wasserflächen der friesische Seenplatte: Ein weites, flaches Land mit Seen, Teichen und Kanälen, alle miteinander verbunden und deswegen ein großes, vielseitiges Segelrevier.

Für ein Woche Segelfreizeit spendierten das Holländische Wetter großzügig besten Segelwind und viel Sonne – offensichtlich ein großes Glück in dieser Gegend. Aber das waren dann beste Voraussetzungen für fünf „Rheingauer“-Jollen: Jede Menge Spaß mit kräftigen Winden, neue Erfahrungen mit Boot, Takelung und unwilligen Außenbordmotoren – schließlich jeden Mittag eine neue Entdeckung:

Terherne oder Heeg hießen die Städchen, in denen Segelschüler und die beiden in eigener Regie segelnden Boote Pause machten – richtig cool war es, mit dem Boot direkt am Anleger eines Cafes festzumachen. An Land gab es immer hübsche kleine Läden und Restaurants zu entdecken – gute Gelegenheit für ein paar Pommes oder „Bitterballen“ als Ergänzung zur selbstgeschmierten Lunch-Stulle.
Am Ende der Freizeit begann die „Sneekweek“, ein großes Seglerfest mit Regatten rund um das Städchen Sneek. Der abschließende Höhepunkt der Segelfreizeit war dann der abendliche Besuch in der Stadt, die Parade der Regatta-Boote und das Feuerwerk.

Am Ende erhielten alle 9 Segelschüler eine Urkunde als Nachweis des Erlernten, was sie mitnahmen war aber vor allen die Erfahrung, wie schön Segeln sein kann.

 

Text: Stefan Bücheler

 

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